Das sind wir ...
Wie alles begann
Das kleine Singertal in Thüringen, nahe unserer Stadt Themar, stand Pate für den Namen des Vereins. Ursprünglich als Nachwuchsorchester für das Musikkorps der FDJ Suhl gegründet, hat der heutige Blasmusikverein Singertal e. V. Themar nicht nur die Wende mit all ihren Schwierigkeiten gut überstanden, sondern heute eine musikalische Vielseitigkeit zu bieten, die ihres Gleichen sucht. All das geht auf das Jahr 1986 zurück, in dem die Singertaler Blasmusikanten erstmals in Erscheinung traten. Die damalige Polytechnische Oberschule Anne Frank war Ausgangsort aller musikalischen Aktivitäten. Keiner der Schüler beherrschte damals auch nur ein einziges Instrument. Doch die musikalischen Leiter Andreas Lotz und Andreas Erbach verzagten nicht. Nach einem Jahr Einzelunterricht und anstrengendem Notenpauken hatte sich die Situation bereits völlig gewandelt.
Gelungener Auftakt
Am 1. Mai 1988 dann die Feuerprobe: Das Jugendorchester stellte sich in unserer Heimatstadt erstmals der Öffentlichkeit vor. Die Szene wurde ganz und gar von jungen, engagierten Musikanten beherrscht, die herzerfrischend aufspielten und auch kritische Zeitgenossen davon überzeugen konnten, dass die Blasmusik aus dem Singertal als würdiger Vertreter dieses Landstrichs heranwächst.
Ungewisser Neuanfang
Mit dem Ende der DDR erhielten die jungen Talente ihr größtes Geschenk. Sämtliche Instrumente, auf denen das Orchester spielte, wurden vom Bezirksmusikkorps, welches sich 1990 in einzelne Orchester auflöste, auf die Singertaler überschrieben. Mit der Vereinsgründung im gleichen Jahr war das Orchester nun völlig auf sich gestellt, uns seine Finanzierung stand noch auf recht wackligen Beinen.
Engagierte Frauen
Zum Glück gibt es aber auch engagierte und couragierte Frauen wie Annette Häfner und Kerstin Müller. Besonders Frau Häfner, die 1. Vorsitzende und Gründungsmitglied, kämpfte zu allen Zeiten für das Fortbestehen des Singertaler Orchesters. So manchen Husarenstreich hat diese dynamische Frau arrangiert, um den Verein vor allem auch finanziell über Wasser zu halten. Durch hervorragende Konzeptionen wurde dem Verein mach separate Finanzspritze zuteil Finanzielle Schwierigkeiten von Vereinen sind aber keinesfalls nur in der Region Themar vorzufinden. In ganz Deutschland kommen Jugendarbeit und Kultur zu kurz. Damit wollen wir jedoch der Stadt Themar kein falsches Zeugnis ausstellen. Von den Schreibstuben des Rathauses blickt man jedenfalls stolz auf die Singertaler Blasmusikanten. Kein Fest, kein wichtiges Ereignis der Stadt wird ohne das heimatliche Ensemble inszeniert. Preisgekrönte Auftritte, lobende Presse-timmen, tobender Beifall, zufriedenen Gesichter der Jugendlichen waren die Belohnung für ihr aufreibendes Bemühen.
Wichtige Stationen
Die ersten Auslandreisen wurden ab 1992 durchgeführt. Die Singertaler führte es in das Land der Blasmusik. Tschechien war ein großes Erlebnis für die musisch begeisterten Jugendlichen, welches das Orchester noch fester zusammenschweißte. Ungarn stand als zweite große Tournee 1993 auf dem Vereinsprogramm. Daraus entwickelte sich eine freundschaftliche Partnerschaft mit dem Jugendorchester auf Fonyod am Balaton. Diese Verbindung wird bis heute gepflegt. Nach einem weiteren Ungarnaufenthalt 1994 stand Polen auf dem Reiseplan der Singertaler. In erster Linie suchte man osteuropäische Länder auf, um neben den wichtigen Begegnungen mit dortigen Jugendlichen auch für den Verein finanzierbare Reisen durchführen zu können. Diese Reisen waren wahrlich keine reine Erholung. Die Zeit wurde intensiv genutzt, um durch harte Proben (täglich mindestens sechs Stunden) ein neues Programm für die jeweils kommende Saison zu erarbeiten. Natürlich kamen auch gemeinsame Erlebnisse bei allen Probelagern nicht zu kurz.
Der Sound von Glenn Miller oder auch Musik im Stil von James Last beschwingt alle Generationen. Man hat den Zahn der Zeit also keineswegs verschlafen. Es muss nicht immer reine Blasmusik sein, sagt Andreas Lotz (Dirigent des Vereins) und zieht alle Register musikalischer Vielfalt, die mit Bläsern machbar sind. Doch bei aller Begeisterung für die Musik, wichtig bleiben vor allem die Möglichkeiten einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung, die der Jugend wieder Ziele und Perspektiven gibt.